Angebote

Frauenhandbücher bieten eine zusammenfassende Darstellung aller Vereine, Verbände, Organisationen oder Initiativen, die Angebote von Frauen* für Frauen* machen.

Es ist auch möglich ein solches Handbuch mit anderen Schwerpunkten zu gestalten, also bspw. mit Informationsangeboten für geflüchtete Frauen*, Frauen* mit Behinderung oder Familien.

Besonders sinnvoll ist das Erstellen eines Frauenhandbuches vor einer anstehenden Fraueninformationsbörse, da die teilnehmenden Organisationen so die Möglichkeit erhalten, sich in Einzelbeiträgen kurz vorzustellen und die Broschüre dann auf der Börse zu verteilen. Aber auch unabhängig von öffentlichen Veranstaltungen können Frauenhandbücher erstellt werden, um über das regionale Engagement von Frauen* und Mädchen* in der Region zu informieren und Frauen* miteinander zu vernetzen.

Die Einzelbeiträge sollten den Namen und die Anschrift der Organisation und ggf. Fotos enthalten sowie eine kurze Beschreibung der Organisation, die folgende Aspekte beinhaltet:

  • Welche Ziele, Aufgaben und Aktivitäten verfolgt die Organisation?
  • Seit wann besteht die Organisation?
  • Wer sind die Mitglieder?
  • Handelt es sich um eine Ortsgruppe oder überregionale Organisation?
  • Wann und wo gibt es Zusammenkünfte der Organisation?
  • Wer sind die Kontaktpersonen der Organisation nach außen?

Gute Beispiele, wenn auch teilweise schon etwas veraltet, sind

Fraueninformationsbörsen haben das Ziel die Öffentlichkeit und das interessierte Fachpublikum über die aktive Beteiligung von Frauen* am gesellschaftlichen und politischen Leben ihrer Stadt oder Gemeinde zu informieren. Dazu werden alle Vereine, Initiativen, aber auch politische Mandatsträgerinnen, Unternehmerinnen und aktive Frauen* in der Gemeinde eingeladen sich zu beteiligen, d.h. sich und ihre Arbeit bzw. ihr Engagement vorzustellen und andere Frauen* zum Mitmachen zu inspirieren. Dies lässt sich am Besten über Infostände realisieren, an denen Engagierte über das örtliche bzw. regionale Angebot für Frauen*, Mädchen* oder Familien informieren und Möglichkeiten des Engagements und der Mitarbeit in der Stadt oder Gemeinde aufzuzeigen. Darüber hinaus bieten Informationsbörsen ein Forum der Begegnung, des Austausches und der Vernetzung.

Als Rahmenprogramm ist es möglich Vorträge, Workshops oder Podien zu verschiedenen Themen zu organisieren, bspw. zu Fragen von Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Pflege oder Kommunalpolitik.

Seit 1977 haben in der Bundesrepublik Deutschland mehr als 600 Informationsbörsen für Frauen* stattgefunden, vorwiegend organisiert durch die Städte und Gemeinden, aber auch eigenständig von Frauenvereinen, -verbänden oder –initiativen. Unterstützung in Form von unentgeltlicher Raumnutzung leisten die Kommunen.

Die Erstellung eines Frauen- oder Gleichstellungsberichtes soll dazu beitragen die Situation von Frauen* in der Gemeinde sichtbar zu machen. Dazu ist es notwendig Daten und Fakten zur Lebenssituation von Frauen* vor Ort zu erheben, um zu ermitteln, wo Frauen* immer noch benachteiligt werden und wo schon wichtige Schritte hin zu mehr Chancengerechtigkeit gegangen wurden.

Ein Frauenbericht enthält einen detaillierten Befund zur Situation von Frauen* und Mädchen* sowie konkrete Empfehlungen für weitere Maßnahmen. Er liefert eine wichtige Basis für die künftige Arbeit einer Gemeinde, macht Benachteiligungen sichtbar und ermöglicht zielgerichtetes politisches Handeln, um die Lebenssituation von Frauen* zu verbessern und für mehr Gerechtigkeit zwischen Männern* und Frauen* zu sorgen.

Zum Erstellen eines Frauenberichts können folgende Aspekte interessant und relevant sein:

  • Weibliche Bevölkerungsstruktur
  • Soziale Lage von Frauen*
  • Situationen der Frauen* auf dem Arbeitsmarkt
  • Situation alleinerziehender Frauen*/Frauen* mit Behinderung/Seniorinnen*/Frauen* mit Migrationshintergrund, erwerbslose Frauen*, etc.
  • Frauen* in der Kommunalpolitik
  • Frauenarbeit in Vereinen, Verbänden und Initiativen
  • Arbeit mit Mädchen* und jungen Frauen*

Erste Daten für eine solche Zusammenstellung lassen sich über das Einwohnermeldeamt oder aus dem „Statistischen Jahrbuch Sachsen“ (herausgegeben vom Statistischen Landesamt des Freistaates Sachsen) beziehen. Eine weitere Möglichkeit ist, sofern es die personellen Kapazitäten hergeben, Frauen* in der Gemeinde persönlich in Interviews oder über Fragebögen über ihre Situation zu befragen.

Hilfreiche Arbeitshilfen

Die Arbeitshilfe Gender Mainstreaming im Berichtswesen des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gibt Informationen zur geschlechtsdifferenzierten und gleichstellungsorientierten Erstellung von Berichten

Die Statistischen Jahreszahlen des Freistaates Sachsen liefern wesentliche Daten und Zahlen zu verschiedenen Lebens- und Gesellschaftsbereichen aus dem jeweils letzten Jahr.

Exemplarische Frauenberichte

Darüber hinaus können auch Gleichstellungsaktionspläne erstellt werden, die Maßnahmen für die Gleichstellung von Frauen* und Männern* für die nächsten Jahre formulieren:

Als Gleichstellungsakteur*in, Frauen- oder Gleichstellungsbeauftragte bietet es sich an die verschiedenen gleichstellungsrelevanten Aktionstage im Jahr zu nutzen, um auf verschiedene Themen im Bereich Geschlechtergerechtigkeit aufmerksam zu machen und Öffentlichkeit für die eigene Tätigkeit zu schaffen. Dazu kann mit Kooperationspartner*innen vor Ort zusammengearbeitet zu werden, um auf diese Weise auch die Netzwerke zu stärken. Welche Anlässe sich dafür eignen, finden Sie unter dem Punkt Aktionstage.

… finden Sie im Tätigkeitsbericht Den Horizont verschoben – Aus der Arbeit der Gleichstellungsbeauftragten 2004 bis 2010 von Kristina Winkler, der damaligen Gleichstellungsbeauftragten für Frau und Mann in Dresden. Der Bericht gibt viele Impulse zur Organisation von Aktionstagen, Infobörsen, Ausstellungen, Fachtagungen, u.v.m.

In der Masterarbeit Untersuchung der Gleichstellungsarbeit in den Landkreisen und kreisfreien Städten Sachsens. (De-)Konstruktion von Begriffen und queere Perspektiven in der Gleichstellungsarbeit von Jenny Barthel und Bernadette Rohlf wird eine Betrachtung der Gleichstellungsarbeit der sächsischen Gleichstellungsbeauftragten der Landkreise und kreisfreien Städte vorgenommen. Im Rahmen eines Leitfadeninterviews sind die Gleichstellungsbeauftragten zu ihrem Selbstverständnis und ihrer Arbeitspraxis befragt worden. Schwerpunktmäßig wurden der Gleichstellungsbegriff und das Bewusstsein seitens der Gleichstellungsbeauftragten als Interessenvertretung für queere Belange erfragt. Die Schwerpunktsetzung ergab sich aus den mangelnden institutionalisierten Gleichstellungsmaßnahmen für queere Menschen, die nach wie vor Diskriminierungen ausgesetzt sind und kann eine Anregung für das Selbstverständnis als kommunale Gleichstellungsbeauftragte geben.

Sprechen Sie uns an!

Gern informieren und beraten wir Sie zur Organisation einer Fraueninformationsbörse, zur Erstellung eines Frauenhandbuchs oder einer anderen Veranstaltung in Ihrer Gemeinde.

Redaktion

Maria Kropp I Sinah Hegerfeld I Katharina Tampe I letzte Aktualisierung 26.07.2021