Warum wird der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen begangen?
Der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen findet jedes Jahr am 25. November statt und soll durch Aktionen und Gedenkveranstaltungen darauf aufmerksam machen, dass weltweit Frauen* immer noch Gewalt erfahren.
Der Hintergrund des Gedenktages ist die Ermordung dreier Frauen aus der Dominikanischen Republik durch den militärischen Geheimdienst am 25. November 1960. Die Frauen hatten gegen den damaligen Diktator Rafael Trujillo aufbegehrt. Dieser Mord wurde 1981 als Symbol für die Gewalt an Frauen* in Lateinamerika von Feminist*innen aufgegriffen und der 25. November als Gedenktag ausgerufen. 1999 wurde der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen durch die Vereinten Nationen offiziell als Gedenktag ausgerufen.
Die Vereinten Nationen gehen davon aus, dass weltweit bis zu 70 Prozent aller Frauen mindestens einmal im Laufe ihres Lebens Opfer physischer, psychischer oder sexueller Gewalt in Form von Frauenhandel, Zwangsprostitution, Vergewaltigung oder Genitalverstümmelung werden. Vor allem in Kriegs- und Krisengebieten erfahren Frauen* Gewalt und Missbrauch.
Auch in Deutschland ist sexuelle Belästigung von Frauen* und häusliche Gewalt immer noch weit verbreitet. Zu den Formen der häuslichen Gewalt zählen dabei nicht nur körperliche Übergriffe, sondern auch psychische Gewalt wie Drohungen oder Demütigungen. Laut einer Studie ist in der Bundesrepublik Deutschland etwa jedes 4. Mädchen und jeder 12. Junge schon einmal Opfer sexuellen Missbrauchs geworden. Häusliche Gewalt haben rund 25 Prozent der Frauen* im Alter von 16 – 85 Jahren schon mindestens einmal erlebt.
Verschiedene Menschenrechtsorganisationen nutzen den Tag um die Öffentlichkeit für das Thema Gewalt an Frauen* und Mädchen* zu sensibilisieren. So hisst die Organisation Terres des Femmes und Organsiationen vor Ort in deutschen Städten jedes Jahr an diesem Tag eine Fahne vor öffentlichen Gebäuden, um ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen* zu setzen. Auch viele Frauen*- und Gleichstellungsprojekte nutzen den Tag, um für das Thema zu sensibilisieren.